Seit Montag, 05.08.2013 werden die Schleusen im nordrhein-westfälischen Kanalsystem zum dritten Mal bestreikt, unter anderem die Schleuse Henrichenburg – was den Dortmunder Hafen sehr hart trifft. Dortmund, den 06.08.2013
Die Dortmunder Hafen AG lud am Dienstag, 06.08.2013 gemeinsam mit dem Dortmunder Hafenanlieger e.V. zu einer Pressekonferenz zum Thema ein.
>>Das die Beschäftigten der WSV aufgrund der geplanten Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung um ihren Arbeitsplatz fürchten, verstehe ich voll und ganz. Allerdings gibt es doch bereits schriftliche Zusagen des Bundes für die Beschäftigten. <<, führte Hafenvorstand Uwe Büscher aus. Und ergänzte: >>Ein solcher Streik hat erhebliche negative Konsequenzen für den Dortmunder Hafen als Logistikdrehscheibe sowie für die Versorgungssicherheit im Ruhrgebiet, für die der Hafen steht.<<
Hafenchef Büscher sieht die Gefahr, dass das Vertrauen vonHafenanliegern und Logistikern in das System Wasserstraße nachhaltig beschädigt wird:
>>Wir werben für das umweltfreundliche Transportmittel Binnenschiff und müssen jetzt eine nachhaltige Diskreditierung desselben hinnehmen!<<, wird Büscher zitiert.
Neben Büscher stellte sich Joachim Kersten, Vorsitzender des Vereins der Dortmunder Hafenanlieger e.V. sowie Niederlassungsleiter der Spedition Rhenus in Dortmund, den Vertretern der Presse.
Ebenfalls aus dem Kreis der Dortmunder Hafenanlieger anwesend: Werner Spionkowski, Geschäftsführer der Spedition Ruhrmann sowie Klaus Langanki, Logistikleiter der Deutschen Gasrußwerke.
Die Hafenanlieger beschrieben noch ganz andere Konsequenzen des Streiks. So berichtete Klaus Langanki davon, dass die Belieferung der Gasrußwerke statt mit demSchiff nun mit dem LKW erfolge, was angrenzende Ortsteile mit 400 LKW-Fahrten pro Woche zusätzlich ohne Not belaste.Kersten und Spionkowski dagegen sprachen gar von arbeitsplatzbezogenen Konsequenzen, die der Streik mit sich bringe:>> Durch den Streik werden Warenströme von Dortmund auf Duisburg umgelenkt.<<, berichtete Werner Spionkowski von der Spedition Ruhrmann. >> In Dortmund herrscht Flaute,während ich in unserer Duisburger Niederlassung im Dreischichtbetrieb arbeiten lassen muss.<<Ergänzt wurde er von Joachim Kersten:
>> Ver.di sollte sich vor einem solchen Streik etwas konsequenter mit den möglichen Auswirkungen auseinandersetzen. Während man einerseits eine bereits vorhandene Jobzusicherung erstreiken möchte, muss ich als Niederlassungsleiter darüber nachdenken, zeitlich begrenzte Arbeitsverträge eben nicht zu verlängern. Das ist völlig unverhältnismäßig! <<Alle Teilnehmer forderten die Tarifparteien ver.di und Bund auf, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren und den Streit bzw. Streik, der auf Kosten des Dortmunder Hafens geführt wird, unverzüglich zu beenden.