4,6 Mio. Tonnen Güterumschlag per Schiff und Bahn Dortmund, den 16.07.2018

Die Planzahlen für den Dortmunder Hafen wurden um 5 Prozent übertroffen

 

Trotz einer schwierigen Marktsituation bei Gütern wie Eisen und Stahl hat sich der Dortmunder Hafen auch in 2017 als wichtigste Logistikdrehscheibe im östlichen Ruhrgebiet behauptet. Dies zeigen der stabile Umschlag per Schiff und Bahn sowie die hohe Belegungsquote der Hafenflächen. Gefährdet wird die Fortschreibung des guten Ergebnisses durch Sperrungen der Schleuse Henrichenburg im Herbst 2018 und Frühjahr 2019.

Der Güterumschlag per Schiff betrug 2,549 Millionen Tonnen. Er lag damit um 6,8 Prozent unter dem Vorjahr, bewegt sich aber insgesamt auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen zehn Jahre mit je 2,6 Millionen Tonnen. „Zudem sind unsere Planungen für 2017 um rund 114.000 Tonnen und somit um fünf Prozent übertroffen worden“, unterstreicht Hafen-Vorstand Uwe Büscher. Angesichts eines weiterhin schwierigen Marktumfeldes bei Eisen und Stahl, eines geringeren Heizölverbrauchs und des Auslaufens eines Sonderumschlags mit Baustoffen weise die Dortmunder Hafen AG ein „solides und zufriedenstellendes Ergebnis aus“, sagt Uwe Büscher.

Die Entwicklung des Kombinierten Verkehrs: Container gewinnen an Bedeutung

Vor allem der Containerumschlag hat sich zu einem leistungsstarken Motor für den Kombinierten Verkehr (KV) entwickelt. Mit 197.425 Ladeeinheiten (2016: 201.853) bzw. 1,02 Millionen Tonnen machen die Stahlboxen mittlerweile 40 Prozent des gesamten Umschlags aus. „Damit haben wir das drittbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre erzielt“, sagt Rainer Pubanz, Prokurist der Dortmunder Hafen AG.

Trotz eines leichten Rückgangs um vier Prozent rangieren Mineralöle mit 558.000 Tonnen wie bereits 2016 (579.000 Tonnen) an zweiter Stelle im Güter- und Warenumschlag. Ein deutliches Minus von 19 Prozent verzeichnen die Baustoffe mit 367.000 Tonnen (2016: 451.000 Tonnen), liegen aber weiterhin auf Platz drei der Umschlagmenge. Es folgt der Schrott, dessen Volumen um 6 Prozent von 309.000 Tonnen auf 290.000 Tonnen gesunken ist.

Ein Plus gab es im Eisen- und Stahlumschlag: Nach dem deutlichen Rückgang um 32 Prozent auf 192.000 Tonnen in 2016 legte der Umschlag zuletzt um vier Prozent auf 199.000 Tonnen zu. Einem stärkeren Anstieg stand die angespannte Marktsituation für Eisen und Stahl entgegen. Die Warengruppe der Importkohle fiel um zwölf Prozent von 124.000 Tonnen auf 109.000 Tonnen zurück.

Entwicklung des Schiffsgüterumschlags einschließlich Container nach Umschlagbereichen und Umschlaghöhe:

                                                           Tonnen            %                  

Komb. Verkehr (Container)                 1.021.000        - 3

Mineralöl                                                558.000        - 4

Baustoffe                                                367.000      - 19

Schrott                                                    290.000        - 6

Eisen u. Stahl                                         199.000        + 4

Importkohle                                             109.000      - 12

Sonstiges                                                    5.000      - 80 
                                                                                                            
Insgesamt                                           2.549.000     - 6,8

Die Transportleistung der Dortmunder Eisenbahn (DE) mit knapp über 2 Millionen Tonnen (2016: 2,1 Millionen) eingerechnet, sind 2017 insgesamt 4,6 Millionen Tonnen Güter im Hafen transportiert und umgeschlagen worden, 5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Entwicklung der Liegenschaften im Dortmunder Hafengebiet: Nur noch wenig freie Flächen

Die Grundstücke im Hafengebiet werden von der Dortmunder Hafen AG verwaltet. Insgesamt waren Ende 2017 rund 92 Prozent der 143 Hektar großen Gesamtfläche im Hafengebiet belegt. „Viele Unternehmen schätzen den Dortmunder Hafen schon seit Jahrzehnten als Standort. Die günstige geografische Lage und die Anbindung an das multimodale europäische Verkehrssystem bieten ideale Ausgangsbedingungen“, erläutert Uwe Büscher.

Die Dortmunder Hafen AG hat im Geschäftsjahr 2017 einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,1 Mio. Euro erwirtschaftet. An die Stadt Dortmund überwies sie im abgelaufenen Geschäftsjahr Mieteinnahmen von rund 4,5 Mio. Euro und trug so zur Haushaltskonsolidierung bei

Städtebauliche Entwicklung in der Speicherstraße: Von alter Bausubstanz zu Leuchtturmprojekten

In den vergangenen Jahren wurden die Voraussetzungen für den in 2018 begonnenen Abbruch von Gebäuden auf der Ostseite der Speicherstraße geschaffen. Kanalbauarbeiten, der Einstieg in einen städtebaulichen Interessenwettbewerb und die Verlegung der Straße nach Osten sind die Folgeschritte. Anschließend erfolgt eine attraktive Neubebauung der nördlichen Speicherstraße.

Für die südliche Speicherstraße konnten im Mai 2018 im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens die Gewinnerprojekte „Lensing Media Port“ und „Leuchtturm“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Das gesamte Quartier soll in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Gründungs- und Wissensquartier mit digitalem Schwerpunkt entwickelt werden. Es entstehen attraktive Flächen für Büros, Dienstleistung und Gastronomie, die den Hafen als Industrie- und Gewerbegebiet bereichern“, erläutert Uwe Büscher.

Intensive Marketingaktivitäten für das Projekt „Port Tower“ haben zudem zu Interessenbekundungen potentieller Investoren geführt. Bei dem Projekt handelt es sich um das Vorhaben, auf der Fläche am Tankweg 50 zwei Bürotürme mit Außengastronomie zu schaffen, in der bis zu 1.800 Arbeitsplätze entstehen könnten.

Ausblick auf das laufende Jahr: Gute Wirtschaftslage, angespannte Verkehrssituation

Die gute gesamtwirtschaftliche Entwicklung würde unter normalen Bedingungen für den Dortmunder Hafen auch im laufenden Jahr ein gutes Ergebnis erwarten lassen. Ein Hindernis hierfür sieht der Hafenchef in der aktuellen Verkehrssituation: „Bevorstehende Arbeiten an der Schleuse Henrichenburg, Verkehrsbeeinträchtigungen auf der OW IIIa und noch bis Ende Oktober andauernde Bauarbeiten in der Franziusstraße stellen die rund 160 Unternehmen im Dortmunder Hafen auf eine Geduldsprobe“, unterstreicht Uwe Büscher.

Besondere Sorgen bereitet dem Hafenchef die Situation an der Schleuse Henrichenburg. Für die dortige Bauwerksinspektion durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich muss die Schleusenkammer trockengelegt und infolge dessen gesperrt werden. „Für den Dortmunder Hafen bedeutet dies, dass wir im Herbst dieses Jahres an 26 Tagen und im Frühjahr nächsten Jahres an 28 Tagen nicht zu erreichen sind. Zudem findet ab Mitte Juni 2019 für etwa zwei Wochen ein nur eingeschränkter Betrieb statt – die Situation ist für den Hafenbetrieb ein großes Ärgernis“, stellt Büscher heraus.

Positiv blickt der Hafenchef auf die weiteren Schritte der Quartiersentwicklung: „Das Interesse potentieller Investoren ist enorm, die Öffnung des Hafens zur Stadt mit beeindruckenden Projekten zu begleiten. Die Bevölkerung laden wir ein, sich ab September in einem Informationscontainer in der Speicherstraße ein Bild über die richtungsweisenden Veränderungen zu machen“.