Rückenwind für heimische Athleten Dortmund, den 13.02.2018
Am 17. und 18. Februar kommen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund die besten Sprinter, Läufer, Springer und Kugelstoßer des Landes zusammen. Die Dortmunder Hafen AG ist einer der Sponsoren des Wettbewerbs. Wenige Tage vor dem Startschuss statteten die Läuferinnen Laura Hansen und Patricia de Graat sowie die Trainer Pierre Ayadi und Christof Neuhaus von der Leichtathletikgemeinschaft Olympia Dortmund (LGO) der Dortmunder Hafen AG einen Besuch ab. Im Interview schildern sie, inwieweit Unternehmen von Sichtweisen aus dem Sport profitieren können.
Der Betrieb eines Hafens, der im kommenden Jahr seinen 120. Geburtstag feiert, gleicht einem Marathon - mal gibt es unterwegs Rückenwind, mal kommt der Wind von vorn. Welche Tipps aus dem Sport können Sie Unternehmern an die Hand geben, um ehrgeizige Ziele zu erreichen?
Patricia de Graat: Ein Marathonläufer trainiert auf der Basis eines Plans über einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel drei Monate. Darin sind Zwischenziele, wie etwa ein Testwettkampf enthalten. Solche Zwischenziele erhöhen die kurz- und mittelfristige Motivation und geben im Gesamtprozess Sicherheit.
Laura Hansen: Allgemein ist es für Unternehmen sinnvoll, Leistungssportler oder ehemalige Leistungssportler einzustellen, die sind ehrgeizig, gut organisiert und belastbar. Gerade im Marathontraining muss man auch mal mit Rückschlägen umgehen können, da heißt es Mund abputzen, Krone richten und noch besser weiter trainieren!
Sponsoring ist aus dem Sport nicht mehr wegzudenken. Wie stark interessieren Sie sich dafür, wer Ihren Verein oder Ihr Turnier konkret fördert?
Pierre Ayadi: Ohne Sponsoring kann ein Verein mit seinen vielfältigen Aufgaben nicht existieren. Dazu gehört es, Leistungssportler zu entwickeln und unterstützen, aber auch junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.
Christof Neuhaus: Die Mitglieder der Leichtathletikgemeinschaft Olympia Dortmund wissen eine Unterstützung immer sehr zu schätzen und jeder versucht, im Einzelnen seinen kleinen Beitrag zurück zu geben. Wir sind sehr regional verbunden und freuen uns besonders über regionale Unternehmen, die uns unterstützen - da ist die Verbindung persönlicher.
Der Dortmunder Hafen hat sich bedingt durch den Strukturwandel immer wieder neu erfinden müssen, um erfolgreich zu bleiben. Inwieweit gilt auch für Sportler das Gebot, offen für Veränderung zu sein?
Pierre Ayadi: Als Trainer darf man nie stillstehen, denn Stillstand bedeutet im Sport Rückschritt. Ständig tüfteln wir Trainer an neuen Trainingsinhalten. Manchmal gilt es, auch erstmal Überzeugungsarbeit zu leisten: Warum muss ich als Läufer plötzlich Schwimmen oder Aquajoggen, warum ein spezielles Krafttraining oder eine bestimme Trainingseinheit auf dem Laufband machen!? Aktuell habe ich ins Training meiner Athleten einmal wöchentlich Yoga integriert. Das sind neue Reize und alle machen nach anfänglicher Skepsis begeistert mit und fühlen den positiven Effekt.
Die Dortmunder Hafen AG bedankt sich für das Gespräch und wünscht viel Erfolg bei den bevorstehenden Meisterschaften!
Die Gesprächspartner im Überblick:
- Patricia de Graat aus Herdecke ist 800- sowie 1500-Meter-DM-Starterin der LGO. Mit 19 Jahren gehört die Schülerin zu den jüngsten Teilnehmerinnen der Meisterschaft. Ihr Ziel für den Wettbewerb: Die Wettkämpfe vor heimischem Publikum genießen und die LGO bestmöglich zu repräsentieren.
- Laura Hansen ist 800-Meter-DM-Starterin der LGO und studiert an der TU Dortmund Wirtschaftswissenschaften. Mit 27 Jahren zählt sie zu den Routiniers der Meisterschaft. Ihr Ziel: An ihre Erfolge der Freiluft-Wettbewerbe anknüpfen.
- Pierre Ayadi ist gebürtiger Dortmunder und verantwortlicher Bundestrainer für den männlichen Läufernachwuchs beim DLV.
- Christof Neuhaus ist LGO-Trainer und Lehrer an der NRW Sportschule, dem Goethe-Gymnasium Dortmund.