Vorrang für den Schiffsgüterverkehr Dortmund, den 08.05.2020
Die für den Sommer geplante Vollsperrung der Schleuse Henrichenburg wird um ein Jahr verschoben. Statt vom 15.08. bis zum 28.09.2020 wird die Schleuse reparaturbedingt vom 14.08.2021 bis zum 24.09.2021 für den Schiffsverkehr von und nach Dortmund gesperrt sein. Das gab nun das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich gegenüber der Dortmunder Hafen AG bekannt.
Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, begrüßt die Verschiebung der Vollsperrung. „Der Dortmunder Hafen hat die Daseinsvorsorge im östlichen Ruhrgebiet während der Corona-Krise engagiert unterstützt und wird als Logistikdrehscheibe nun ihren Teil zur Erholung der Konjunktur beitragen. Dass jetzt nahtlos Baustoffe, Mineralöl, Container und andere Güter über die Wasserstraße bis Dortmund transportiert werden können, freut uns und die Hafenanlieger“, informiert der Hafenchef. Durchschnittlich werden im Dortmunder Hafen allein per Binnenschiff Güter im Umfang von rund zwei Millionen Tonnen umgeschlagen.
Die reparaturanfällige Schleuse Henrichenburg ist für Schiffe von und nach Dortmund der einzige Zugang und kann nicht umfahren werden. Sie wird vom Bund betrieben und unterhalten. 2018 wurden erhebliche Mängel an der Untertoranlage festgestellt. Die Schleuse wurde daraufhin in 2019 für Instandsetzungsarbeiten gesperrt, die nach der ursprünglichen Planung in 2020 hätten abgeschlossen werden sollen. Konkret handelt es sich dabei um Erneuerungen der Lagerungen, Dichtungen und Anbauteile der Untertore.
Die Dortmunder Hafen AG und der Verein der Dortmunder Hafenanlieger fordern seit Jahren den Bau einer zusätzlichen Schleusenkammer – auch, um in Krisenfällen zuverlässige Logistikketten gewährleisten zu können. Im Verkehrsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags wird derzeit darüber beraten, den Bau einer zweiten Schleuse beim Bundesverkehrsminister einzufordern. Im September des vergangenen Jahres hatte Hafenchef Uwe Büscher die für Dortmund und die Region unbefriedigende Situation im Rahmen einer Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag geschildert.