1895
Erster Spatenstich zum Bau des Dortmunder Hafens durch Oberbürgermeister Schmieding, zunächst mit fünf Hafenbecken: Kanalhafen, Stadthafen, Südhafen, Kohlenhafen, Petroleumhafen
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bereits Überlegungen, für Westfalen eine künstliche schiffbare Wasserstraße bis zur Nordsee zu bauen. Im Zuge der Industrialisierung, die inzwischen auch in Dortmund eingesetzt hatte, griffen wirtschaftsorientierte Fachkreise die Diskussion um das Kanalprojekt wieder auf.
Es sollte jedoch noch 40 Jahre dauern, bis die Stadt Dortmund mit dem Kanal- und Hafenbau beginnen konnte. Nachdem die anfänglichen Kanalplanungen eine Streckenführung in Ost-West-Richtung, vom Rhein bis zur Weser, vorgesehen hatten, orientierten sich die neueren Entwürfe an der kürzesten Wegstrecke zwischen der Nordsee und dem östlichen Ruhrgebiet.
Der Kanal sollte nun von Dortmund nach Emden führen. Grund für die geänderten Planungen war die Absatzkrise der Ruhrkohle nach der Hochkonjunktur der Gründerjahre (1869-1873). Im Jahr 1886 fand schließlich die entsprechende Vorlage nach der Zustimmung des Abgeordnetenhauses auch die des Herrenhauses, was allerdings an eine Bedingung geknüpft war: Der Dortmund-Ems-Kanal sollte Teil eines großen Kanalnetzes werden, das letztlich Rhein, Weser und Elbe miteinander verbinden sollte. Trotz extrem hoher Kosten und der Konkurrenz durch die Eisenbahn wurde dem Plan zugestimmt. Gründe dafür waren zum einen der Ausgleich der verkehrsbedingten Wettbewerbsnachteile gegenüber der an den Rheinhäfen gelegenen Industrie. Zum anderen versprach der Kanal niedrige Transportkosten sowie im Falle eines Krieges einen unabhängigen Truppen- und Gütertransport zu den deutschen Seehäfen.
Verantwortlich für das Kanalprojekt war die königliche Kanalbaukommission, die dem preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten unterstellt war und von Münster aus ab 1890 die Arbeiten zum Bau des Dortmund-Ems-Kanals organisierte und kontrollierte.
Am 9. Oktober 1895 fand der erste Spatenstich zum Bau des Dortmunder Hafens statt. Nach fast dreijähriger Bauzeit war der Dortmunder Hafen in wesentlichen Teilen fertiggestellt, zunächst mit fünf Hafenbecken: Kanalhafen, Stadthafen, Südhafen, Kohlenhafen sowie Petroleumhafen. Die Kosten für den Dortmunder Hafen betrugen 6,43 Millionen Reichsmark inklusive der mehr als 20 Kilometer Gleisanlagen.
Am 9. März 1899 löschte der erste Dampfer mit dem Namen „Dortmund“ in dem neu erbauten Hafen seine Fracht, eingeweiht wurde der Hafen am 11. August 1899 vom deutschen Kaiser Wilhelm II.
Historischer Planungsentwurf des Dortmunder Hafens.
Die erste Erweiterung kam 1907 mit der Verlängerung des Stadthafens, dem Schmiedinghafen. 1910 erfolgte die zweite Erweiterung mit dem Marxhafen und dem Mathieshafen. Schließlich folgte 1912 der Erwerb des weiter nördlich gelegenen Hardenberghafens, der 1923/1924 um weitere 400 Meter verlängert wurde. In direkter Nähe zum Hardenberghafen wurde 1914 der Industriehafen angelegt. Insgesamt dauerte es nur 25 Jahre seit der Eröffnung bis der Dortmunder Hafen sein noch heute gültiges Gesicht erhielt.
Mit Wirkung vom 10. Juni 1939 gliederte die Stadt Dortmund ihren als Eigenbetrieb geführten Hafen aus der städtischen Verwaltung aus und wandelte diesen in eine Aktiengesellschaft um - die Dortmunder Hafen AG wurde gegründet.
Erster Spatenstich zum Bau des Dortmunder Hafens durch Oberbürgermeister Schmieding, zunächst mit fünf Hafenbecken: Kanalhafen, Stadthafen, Südhafen, Kohlenhafen, Petroleumhafen
9. März: Das erste Schiff läuft in den Hafen ein.
11. August: Offizielle Eröffnung des Hafens und Einweihung des Hafenamtes durch Kaiser Wilhelm II.
28. März: Genehmigung des Baus der Kleinbahn von Dortmund-Hafen bis Hörde durch die Stadtverordnetenversammlung
Bau des sechsten Hafenbeckens (Schmiedinghafen)
Bau des siebten Hafenbeckens (Marxhafen)
Der Güterumschlag überschreitet erstmals eine Million Tonnen
Bau des achten Hafenbeckens (Mathieshafen)
Erwerb des neunten Hafenbeckens (Hardenberghafen) durch die Stadt Dortmund und Ablösung des staatlichen Anteils am Dortmunder Hafen und an der Kleinbahn
Der Güterumschlag liegt über zwei Millionen Tonnen
Bau des zehnten Hafenbeckens (Industriehafen)
Die Hafenverwaltung beschäftigt ca. 50 Beamte und 220 Arbeiter, die 120 gewerblichen Niederlassungen im Hafengebiet beschäftigen über 3.000 Arbeiter und Angestellte
Verlängerung des Hardenberg-Hafens zu seiner heutigen Form.
Der Güterumschlag beträgt über
vier Millionen Tonnen
Die 3-Millionen-Tonnen-Umschlagsgrenze wird überschritten
Der Güterumschlag liegt bei rund 5,2 Millionen Tonnen
10. Juni: Gründung der Dortmunder Hafen AG
Vertrag der Dortmunder Hafen AG mit der Stadt Dortmund über die treuhänderische Verwaltung der städtischen Grundstücke im Hafengebiet
Kriegsschäden im Hafen: Die Stadthafenbrücke wurde in der ganzen Länge gesprengt und stürzte in den Stadthafen bzw. auf die Hafenbahngleise und die Mallinckrodtstraße, die Hansabrücke wurde in der ganzen Länge gesprengt und stürzte in den Kanalhafen, in sämtlichen Hafenbecken gibtes Untiefen, Ufer sindteilweise zerstört, schwere Schäden an den Lagerhäusern, kaum Schäden an den Silos und Krananlagen
Fertigstellung des Neubaus der durch Kriegseinwirkung zerstörten Stadthafenbrücke - der Güterumschlag beträgt wieder über vier Millionen Tonnen
Der Dortmunder Hafen, Europas größter Kanalhafen, ist heute ein urbanes Logistikzentrum und Industriegebiet. Er übernimmt wichtige Funktionen für die Stadt Dortmund, das Ruhrgebiet, die angrenzenden Regionen, die Seehäfen Zeebrugge, Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam (die so genannten ZARA-Häfen) sowie die deutschen Seehäfen.
Seit seiner Einweihung im Jahr 1899 hat sich das Bild des Hafens stark verändert. Ursprünglich wurde der Hafen vor allem für Zwecke der Montanindustrie erbaut: Eisenerz für die Dortmunder Stahlwerke zur Stahlproduktion wurde importiert, einheimische Kohle wurde exportiert. Beides ist in Dortmund seit Ende des 20. Jahrhunderts Geschichte, wobei sich beispielsweise der Umschlag von Kohle umgekehrt hat: Kohle wird importiert, die Kohlekraftwerke im Umland sind die Abnehmer.
Die Aufgaben des Hafens sind andere geworden. Vom „Wasserbahnhof der Montanindustrie“ hat sich der Dortmunder Hafen zu einem modernen Industriegebiet und Logistikzentrum weiterentwickelt.
Der Güterumschlag beträgt rund 6,1 Millionen Tonnen
Der Hafen erreicht mit über 6,8 Millionen Tonnen seinen bisher größten Jahresumschlag
„Europaschiffe“ mit 1.350 Tonnen Tragfähigkeit können nach Vertiefung des Hafens und Fertigstellung eines leistungsfähigeren Schiffshebewerks in Henrichenburg den Hafen befahren
Das neue Verwaltungsgebäude der Dortmunder Hafen und Eisenbahn AG an der Speicherstraße 23 wird seiner Bestimmung übergeben
6. Dezember: Gründung der Dortmunder Eisenbahn GmbH unter 50 prozentiger Beteiligung der Hoesch Hüttenwerke AG
Der Güterumschlag beträgt 6,3 Millionen Tonnen
Restaurierung des Alten Hafenamtes
Das Alte Hafenamt wird unter Denkmalschutz gestellt
Mai: Beginn des Container-Liniendienstes
Tieferlegung der Hafensohle
Erneuerung der Brücken im Hafengebiet
Der Güterumschlag beträgt ca. 3,8 Millionen Tonnen; im Hafen sind 160 Unternehmen mit ca. 5.000 Beschäftigten angesiedelt, das Betriebsgelände beläuft sich auf ca. 114 ha
16. Mai: Einweihung des Container Terminals
12. August: Inbetriebnahme des erweiterten Container Terminals
8. September: Grundsteinlegung für das neue Verwaltungsgebäude der Container Terminal Dortmund GmbH
Juni: Erster Spatenstich für den dritten Bauabschnitt des Container Terminals
100-jähriges Jubiläum des Dortmunder Hafens
Das Jahr markiert den Anfang vom Ende der Stahlproduktion in Dortmund
Das endgültige Ende der Stahlära in Dortmund.
Inbetriebnahme der
dritten Containerbrücke
Die Zahl der Arbeitsplätze, die direkt und indirekt vom Dortmunder Hafen abhängig sind, beläuft sich in der Region auf 7.750, die Auslastung der Hafengrundstücke liegt bei guten 96 %.
Der Dortmunder Hafen feiert sein 115-jähriges Bestehen, die Dortmunder Hafen AG wird 75.
Heute befindet sich die Dortmunder Hafen AG zu 98,33 % im Eigentum der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21). Die Stadt Dortmund hält 1,67 %.
Die Dortmunder Hafen AG ist an den folgenden Unternehmen beteiligt:
• Container Terminal Dortmund GmbH
• Dortmunder Eisenbahn GmbH
• DE Infrastruktur GmbH